Auf den Spuren des 1. Weltkrieges –
Historische Exkursion der Klassen 9aR, 9cR und 9dR nach Verdun
Angeregt durch die deutsche Neuverfilmung des Romans „Im Westen nichts Neues“ unternahmen im Mai 2023 die Klasse 9dR von Herrn Lange sowie vier Wochen später die Klassen 9aR und 9cR unter der Leitung von Frau Eisen und Frau Michel einen Lehrausflug nach Verdun in Lothringen (Frankreich). Im Ersten Weltkrieg fand dort 1916 eine der grausamsten und verlustreichsten Schlachten der Militärgeschichte statt. Verdun gilt als Symbol für die Technisierung des Krieges, in dem der einzelne Mensch nichts zählt und unzählige Opfer in Kauf genommen werden. Über 300.000 Soldaten verloren damals ihr Leben. Heute ist Verdun vor allem ein Ort des Gedenkens und der geschichtlichen Erinnerung.
Am frühen Morgen starteten die Busse in Richtung Frankreich. Die Klasse 9dR kam nach viereinhalb Stunden ohne Unterbrechungen in Verdun an. Bei der zweiten Fahrt im Juni jedoch verzögerte sich die Ankunft, da der Bus aufgrund einer Panne längere Zeit in Luxemburg auf der Autobahn stehen musste. Geduldig warteten die Schüler/-innen, bis der Bus repariert war.
Etwas verspätet konnte dann die große Gedenkstätte besichtigt werden. Das zum Jubiläumsjahr 2014 neu gestaltete Museum (Mémorial de Verdun) vermittelt einen authentischen Eindruck von der Schlacht. Im Mittelpunkt steht das Leben des einzelnen Soldaten. Beindruckt von den ersten audiovisuellen Vorführungen, starteten die Schüler/-innen ihren Rundgang zu den vielen Zeugnissen aus der Zeit des 1. Weltkriegs: Kriegsgerät aller Art, Sammlerstücke, Erfahrungsberichte, Fotos, Text-, Ton- und Filmdokumente.
Im Anschluss wurde das Ossuaire de Douamont besichtigt, das so genannte „Beinhaus“. Dort ruhen die Gebeine von etwa 130.000 nicht identifizierten deutschen und französischen Soldaten. Durch Glasfenster schauten die Schüler/-innen in das Kellergewölbe, indem Tausende Knochen der Opfer aufbewahrt sind. Direkt gegenüber liegt der Soldatenfriedhof mit den vielen weißen Kreuzen für etwa 15.000 französische Soldaten.
In der Umgebung von Verdun gibt es auch zahlreiche deutsche Soldatenfriedhöfe, zerschossene Bunkeranlagen und kilometerlange Schützengräben, die aber aus Zeitgründen nicht besichtigt werden konnten. Die Erde ist, wohin man blickt, mit Granattrichtern unterschiedlicher Größe übersät. Nicht weit vom Beinhaus entfernt liegt das „Fort Douaumont“, eine von Deutschen und Franzosen schwer umkämpfte Festung, die sich die Klasse 9dR umfassend anschaute.
Am Ende eines langen und bewegenden Tages machten die Klassen 9aR und 9cR eine Pause in der Innenstadt von Verdun, einer typisch französischen Kleinstadt. Um sich ein Baguette-Sandwich, „frites“ oder ein Croissant zu kaufen, setzten einige Schüler/-innen erfolgreich ihre Französischkenntnisse ein. Es war später Abend, als die Schülergruppen wieder in Hadamar eintrafen.
Bei einer abschließenden Reflexion in einer der folgenden Geschichtsstunden betonten die Schüler/-innen der Klasse 9cR, dass sie tief beeindruckt waren von dem, was sie gesehen hatten. Eine Schülerin schrieb, „man war sehr traurig“, aber man konnte lernen, wie die Menschen damals „wirklich gelebt haben“ und „wie es in der Zeit war.“
Anette Michel