Fächerübergreifendes Kunst- und Erinnerungsprojekt zum Holocaust-Gedenktag an der Fürst-Johann-Ludwig-Schule Hadamar
Gleich zwei Ausstellungen wurden aus Anlass des Holocaust Gedenktags am 27. Januar 2025 an der Fürst-Johann-Ludwig-Schule eröffnet.
Anlässlich dieses Tages führte die Klasse 9dR seit Beginn des Schuljahres mit ihrer Lehrerin Anette Michel ein Projekt zum Thema Erinnerungskultur im Fach Kunst durch.
Es handelt sich um ein Projekt, das die Auseinandersetzung mit Geschichte und Vergangenheit nicht ausschließlich über verbale Sprache und Texte, sondern auch über kreative Ausdrucksformen und kunstpädagogische Ansätze ermöglicht. Im Arbeits- und Lernprozess des Unterrichtsprojektes entstand eine sehr individuelle und persönliche Auseinandersetzung mit der Erinnerung an Menschen aus der Vergangenheit. Zu Beginn der Projektarbeit beschäftigte sich die Lerngruppe zunächst allgemein mit der Erinnerungskultur an verstorbene Menschen in verschiedenen Kulturen und unternahm einen Rundgang durch Hadamar, bei dem sie Kriegerdenkmäler, Bildstöcke, Grabsteine auf dem Friedhof, das Denkmal der „Grauen Busse“ und die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig in Augenschein nahm.
Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Opfergruppen des nationalsozialistischen Rassismus kennen und recherchierten zu den Biografien von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die im Nationalsozialismus diskriminiert oder verfolgt wurden. Hieraus entstanden sind unter anderem Ausstellungsobjekte aus verschiedenen Texten, Tonobjekte, Collagen und Gestaltungen auf Acryl, Glasmalerei oder Mosaik. Diese werden anlässlich des Gedenktages in der Pausenhalle der Schule ausgestellt und werden täglich von vielen Schülerinnen und Schülern der Schule besucht und in die täglich Bildungsarbeit der Schule einbezogen.
Ergänzt werden die Arbeiten der Klassen durch die Ausstellung „Vor der Verfolgung - Lebenslinien aus Hadamar und dem Nassauer Land“. Die Ausstellung erzählt Lebensgeschichten von Verfolgten des Nationalsozialismus aus Hadamar unter besonderer Berücksichtigung ehemaliger Schüler des alten Gymnasiums und ihrer Angehörigen. Der Blick auf lokale Biografien, so Geschichtslehrerin Martina Hartmann-Menz, sei notwendig, um den Holocaust vor Ort greifbar zu machen.
Ermöglicht wurde die Ausstellung durch Unterstützung des Vereins der Ehemaligen der FJL-Schule, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Limburg und des Vereins „Gegen Vergessen für Demokratie“.