Wenn bunte Köpfe aufeinandertreffen
Nachdem ich im Jahr zuvor an der hessischen Mittelstufenakademie teilgenommen hatte, zog es mich dieses Jahr erneut nach Burg Fürsteneck, jedoch hinein in die Oberstufenakademie. Ganze zwei Wochen, vom 20.8.23 bis zum 1.9.23, durfte ich in den mir bekannten Burgmauern Zeit mit Genies aller Art, Künstlern und von Caesar berichtenden Geschichtsprofessoren verbringen.
Das Gefühl wieder durch das Burgtor zu gehen und mich in den schönsten Räumen fallen lassen zu können, auf Epochengrenzen, Skripttheorien und hitzigen Debatten über paneuropäische Identitäten war ein unbeschreibliches. Im von mir gewählten Hauptkurs Geschichte lernte ich gemeinsam mit den Kursleiter/-innen Dr. Peter Gorzolla, Moritz Nocher und Veronika Münstermann und einem Dutzend weiterer Schüler/-innen und Studierenden u. a die Grenzen des Mittelalters, den historischen Zusammenhang zwischen Doping und Krieg und Humortheorien zur Karikaturenanalyse kennen. Gemeinsam in kleinen Gruppen lernten wir, wie man eine spannende Sitzung vorbereitet und mit welchen didaktischen Methoden man diese angemessen gestaltet (und schließlich auch durchführt). Am gemeinsamen kursinternen Abend schlüpften wir sogar mit Federboa und Fransenkleid in verschiedenste Persönlichkeiten der Goldenen Zwanziger.
Der 9-Säulen-(T)Raum
Eingang zur Burg
Nebenbei durfte ich in meinem musisch-kulturellen Nebenkurs die richtige Darstellung von Plastizität mit Stift und Papier üben und konnte meine dort entstandenen Kunstwerke auf der Burg bei Gallery-Walks ausstellen. Gemeinsam mit anderen kreativen Köpfen lernte ich dort nicht nur die Techniken der Zufallskunst, sondern auch mich selbst besser kennen.
Die hessische Schülerakademie ist für mich eine unglaubliche Bereicherung gewesen und ich würde es jedem empfehlen, dem Ganzen eine Chance zu geben. Auf der Burg ist für jede individuelle Persönlichkeit Platz und sie bietet den Freiraum, sich selbst zu entwickeln und kennenzulernen, gemeinsam mit anderen bunten Köpfen. Auch wenn die Zeit dort offenkundig von harter Arbeit und Stress vor der eigenen Sitzung durchzogen war, bleiben mir trotzdem schöne Erinnerungen und der Gedanke an Lagerfeuer, Tanzabend und Verbundenheit.
Leni Wirfler